Blumenkohl-Blätter Pistazien Pesto mit Parmesan
Wenn wir uns im Buchladen in der Kochabteilung umschauen, scheint es den Covern nachzuschließen vor allem um drei Attribute zu gehen: superlecker, superschnell und supergesund (das erste erklärt sich meiner Meinung nach von selbst, denn wer bitte veröffentlicht ein Kochbuch mit Gerichten, die alle „schade“ schmecken? (auch wenn um Essen geht, das Wort mit EI wollte ich jetzt nicht schreiben)).
Ein weiteres gefundenes Futter für unsere überkochende Sapiensgesellschaft sind auf dem Titel groß angepriesene Zu-Sätze: „Gesünder, jünger und Leistungsfähiger“ (Vorschlag: Das Buch sollte von jedem Arbeitgeber als „Amuse-Gueule“ mit der Widmung „Eat this“ an die Mitarbeiter überreicht werden).
Und ganz wichtig, was die Esstravaganzen auf keinen Fall dürfen: Zeit fressen!
(weil diese sollten wir besser mal für unser Arbeitsvermögen nutzen)
In nur 15 Minuten, mit nur 5 Zutaten, in einem Pott, vegan, glutenfrei, mega healthy, regional, saisonal, bio, raw, zero waste, no sugar, no carb, low carb, high protein, ayurvedisch, asymmetrisch (ein Scherz), nach Farben (kein Scherz), ohne Weizen, sensationell hormonell und Paleo Olè! Ach so, ja und natürlich: Unheimlich lecker (im wahrsten Sinne des Wortes).
Wer bei diesem reichhaltigen Buffet an Möglichkeiten nicht mit rührt, hat einfach keinen Geschmack oder es sind vielleicht doch zu viele Köche, die den privilegierten (Einheits-)Brei verderben.
Jede Menge bittersüßen Lesestoff zum Nachtisch gibt es dann in der Selbstoptimierungsecke aka Abteilung Ratgeber: „Mache dich frei“, „Sei nicht die Masse, sei du selbst“, „Loslassen und durchatmen“, „Sage Ja zu Nein“, „Stressfaktoren erkennen und vermeiden“.
Nach diesem opulenten Menü an Nährstoffen könnte es ev zu einem leichten Völlegefühl kommen und ein True Crime Magenbitter zur Nacht sorgt für Abhilfe: „Tödliche Perfektion“, „Das schleichende Gift“, „Der Mörder ist immer der Koch“.
Als Absacker gibt’s darauf jetzt erstmal ne ordentliche Portion grün. Grün steht ja nicht nur für Hoffnung, sondern auch für Ruhe und Gelassenheit. Und das Pesto hier ist auch supereinfach, superfix, supergesund und superlecker.
Supper gut, alles gut!
Zutaten & Zubereitung:
(ergibt ca 300g Pesto)
- 150g Blumenkohl Blätter/Strunk
- 50g Pistazien (ohne Schale)
- 50 g geriebener Parmesan (veganes Ersatzprodukt)
- ½ Zitrone (Schale/Saft)
- ca 60ml Olivenöl
- 1 EL frische Petersilie (nach Gusto auch mehr)
- Salz & Pfeffer (Achtung mit dem Salz, da Parmesan und Pistazien auch schon salzig sind, lieber später nochmal nachsalzen)
- weiteres Olivenöl zum Aufgießen im Glas (so ist es länger haltbar*)
Die Blumenkohl Blätter und ggf den Strunk waschen und in grobe Stücke schneiden. Mit den restlichen Zutaten in einem Mixer zu einer homogenen Masse verarbeiten. In ein Glas/mehrere Gläser abfüllen und mit Olivenöl versiegeln.
Das Pesto eignet sich für aller Art von Pasta und schmeckt auch zu Fleisch, Fisch und Gemüse, in Suppen, Salaten oder als Brotaufstrich.
Guten Appetit!
* Die gängigste Methode, um Pesto haltbar zu machen, ist das Versiegeln mit Öl. Das Pesto für eine dichte Oberfläche im Glas glattstreichen und alles mit Öl bedecken.
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