Chicorée Tempura (vegan)
Es gab Zeiten, da wurden ab 18 Uhr die Zeigefinger in die Löcher einer Wählscheibe (wenn man nicht weiß, was das ist, hey, hey Wiki hilft weiter,) gebohrt, weil da die Gesprächseinheiten billiger waren (nix Flatrate).
Telefonnummern kannte man auswendig (über 12 Ziffern an der Zahl) oder wurden in einem Telefonbuch nachgeschlagen (das war sowas wie Google nur ohne Streetview und Bewertungen). Der Pflichtanruf bei Omma reduzierte sich lediglich auf den Abgleich der gesundheitlichen Situation (nach 197 Sekunden tuuuut, aufgelegt, „ist sonst zu teuer Kind“) und es gab Leute, die verbrachten schon mal krampfhafte drei Tage zu Hause und warteten Nägel kauend auf „den“ schwarmhaften Anruf (schreibende natürlich ausgeschlossen lalala). Und es gab Telefonkabel! Und die waren IMMER zu kurz! Und wenn dann endlich dieser einejenewelche Anruf kam (es gab noch keine Nummernerkennung und das Hörerabheben hatte jedes Mal was von russisch Roulette) verbrachten diese Menschen mit den abgenagten Fingern viele herzwerwärmende Stunden (schreibende natürlich ausgeschlossen lalala) auf dem kalten Boden vor dem WC oder im WC (denn das war komischerweise immer am nächsten zur Anschlussbuchse).
Wenn man dann wegen der anbahnenden Blasenentzündung (Stichwort kalter Boden) auf dem Weg zum Arzt war, gab’s an jeder Ecke Gelbe Zellen (die ebenfalls zur Stimmenübertragung zur Außenwelt dienen sollten, zwischen rein aber auch wunderbar zum Schutz vor Regenschauern oder Knutschen mit eventuellen weiterführenden Tätigkeiten genutzt werden konnten). Der Name war so einfallsreich wie genial: Telefonzellen! In der Übersetzung: Ein öffentliches Handy für alle mit Münzeinwurf, ohne Kamera oder Musikapp (und nun versuchen wir mal die nützlichen Zellattribute eines knapp 1qm betürten Kabuffs mit einem 6-7 Zoll Smartphone umzusetzen).
Mit anderen Worten, Telekommunikation war der pure Nervenkitzel und regelrecht das volle Leben am Limit!
So Leude, würde ja zu gerne noch weiter mit euch plaudern, aber ich muss jetzt Schluss machen. Omma hat mir vorhin schnell erklärt, dass Chicorée das Immunsystem stärkt und das ist ja wiederum gut, um Harnwegsinfektionen zu vermeiden. Wir hören uns, nä, tuuuut….
Zutaten & Zubereitung
(für zwei Personen)
Für den Teig:
- 100g Mehl
- 200 ml Wasser
- 1 TL Speisestärke (im Wasser auflösen)
- 1 veganes Ei (1 TL auf 50ml Sprudelwasser)
- Salz
- Pfeffer
- Öl zum frittieren
Das Gemüse: - 200g Chicorée - 100g Süßkartoffel - ca 100g Bohnen (frisch oder TK) - 2 Schalotten Zwiebeln Das Gemüse kann beliebig variiert werden
Tempura Zubereitung: Bei Bohnen aus der Tiefkühltruhe diese parallel kurz abkochen oder mit entsprechendem Vorlauf auftauen lassen. In einer Schüssel Wasser (darin vorab die Speisstärke auflösen), Mehl und den Ei-Ersatz verrühren, bis eine zähflüssige Masse entsteht (ansonsten einfach noch Wasser oder Mehl hinzufügen). Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Süßkartoffel waschen und schälen und in ca 1cm dicke Scheiben schneiden (oder andersförmige Mundgerechte Stücke). Ebenso die Zwiebeln schälen und zuschneiden. Den Chicorée der Länge nach vierteln. Die aufgetauten Bohnen bereit legen.
Zum Frittieren Öl in einem ausreichend großen Topf erhitzen. Das geschnittene Gemüse in den Teig tauchen und anschließend circa 3 Minute im Öl frittieren.
Das frittierte Gemüse mit Sojasauce oder Wasabi Paste servieren. Guten Appetit!
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