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AutorenbildKatharina | Food Style Affairs

Die Definition von Wahnsinn


Transformation Transformer von Veränderungen Nervennahrung Food Style Affairs

Im Yoga spricht man viel und gerne von der Transformation und ich hatte während meiner Zeit als Yogalehrerin in diversen Aus- und Fortbildungen meine Schwierigkeiten damit: Ich konnte mir darunter einfach nichts Handfestes vorstellen. Die Erklärungen und Geschichten dazu waren mir zu abstrakt. „Spiritueller Wandel“ und der Weg in eine „höhere Bewusstseinsstufe“ klingt episch und wichtig, aber mir fehlte der Bezug zu mir und meinem Ottonormalo-Alltag. Transformation, bedeutet eigentlich nichts anderes als „Übergang“, „Wechsel“ und „Umformung“. Oder anders formuliert: Es geht um die Veränderung. Was uns vertraut ist, gibt uns die Illusion von Sicherheit und darum mögen wir Veränderungen auch nicht sonderlich gerne. Wer möchte schon freiwillig etwas verändern und gibt damit seinen gepflegten Schutzraum auf? Die Antwort darauf ist so simpel wie logisch: Ohne Veränderung keine Entwicklung. Und Entwickeln wollen (sollen) wir uns meistens erst, wenn alles andere nicht mehr geht oder unserer Lebensqualität immens eingeschränkt wird. Die Konsequenz daraus ist das Handeln, doch genau das fällt uns so schwer. Hilfreich kann dabei sein, sich ehrlich zu hinterfragen was und warum man genau etwas verändern möchte. Was da zum Vorschein kommt, ist nicht immer angenehm anzuschauen. Aus Scham und Angst vor einem Umbruch und den einhergehenden Folgen greifen wir dann doch lieber wieder auf das Bewährte zurück. Wir lieben die Routine, denn sie verschafft uns ein Vertrauen und diese verleiht uns wiederum eine scheinbare Kontrolle über unser Leben. Kommt uns diese abhanden fallen wir aus dem Gleichgewicht. Das beruhigend Gewohnte greift nicht mehr und wir werden in unserer Komfortzone erheblich gestört. Es gibt Überraschungen, es heißt zu improvisieren und hier ist eine Erfolgsgarantie nicht kalkulierbar. Die Situation können wir (vor allem mit Angst oder Ärger) nicht ändern. Aber eben die Einstellung dazu. Und allein sich darauf einzulassen ist schon der Beginn einer Veränderung und es können sich neue Möglichkeiten eröffnen. Das klingt alles so easy, ist es aber nicht. Genau das macht eine Transformation aus. So eine Übergangsphase braucht eine sehr ehrliche Inner-Inventur, viel Akzeptanz sich selbst gegenüber, Zeit, Geduld und vor allem Humor. Gerade mit sich als Hauptdarsteller (Hallo Ego!) funktioniert das erst mal so medium bis gar nicht. Fälschlicherweise gehen wir gerne davon aus, dass in dem Wort „neu“ auch der Anteil „perfekt“ enthalten sein muss. Allerdings geht es bei einer Wandlung eben nicht um eine fehlerfreie Neuausrichtung, sondern um das Neuentdecken und Umformen in der Handhabung mit dem Augenblick. Es ist das „Machen“ das eine Veränderung real werden lässt und nicht der Wunsch das alles anders werden soll. Schon Albert Einstein wusste: „Die Definition von Wahnsinn ist: Immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten“. Wer schon mal mit dem Rauchen aufgehört, mit Sport angefangen oder seine Ernährung umgestellt hat, weiß was Sache ist. Transformation ist somit etwas sehr Konkretes, findet ganz banal täglich im Hier und Jetzt statt und hat mit Heiligenschein und Räucherstäbchen überhaupt nichts zu tun.


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