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Das Schwarz an den Händen meines Vaters

  • Autorenbild: Regina | Landbücher
    Regina | Landbücher
  • 19. März
  • 2 Min. Lesezeit

Das schwarz an den Händen meines Vaters Lesetipp Landbücher Food Style Affairs Blog Magazin

Eigentlich hat „Motte“, die Ich-Erzählerin des Romans, zwei Väter: der eine kennt beim Spielen alle Verstecke und weiß auf alle Fragen eine Antwort und der andere ist Alkoholiker, der immer betrunken nach Hause kommt. Motte fühlt sich sehr verbunden mit ihrem Vater und versucht seine, oft bis zur Besinnungslosigkeit ausufernden Alkoholexzesse bei Freundinnen zu vertuschen. Von ihrer Mutter lernt sie, dass es in der Familie schon immer so war: die Männer trinken und die Frauen versuchen nach außen hin ein alltägliches Leben aufrecht zu erhalten. Doch eines Tages wird der Vater entlassen

und der soziale Abstieg der Familie lässt sich kaum aufhalten.


Lena Schätte erzählt auf zwei Zeitebenen. Da ist Mottes Kindheit in einer zerrütteten und

suchtgefährdeten Familie und dann Jahre später, als sie versucht, ihr Leben in ruhiges Fahrwasser zu

bringen. Denn auch Motte trinkt längst mehr, als ihr gut tut. Und am liebsten so viel, dass sie alles um sich herum vergisst. Doch ihr Bruder, der es mit Pragmatismus geschafft hat, sich der sozialen

Abwärtsspirale zu entziehen, kümmert sich um sie. Als bei ihrem Vater Krebs im Endstadium

diagnostiziert wird, sucht Motte nach einem Weg, sich zu verabschieden – von dem geliebten Vater

und vom Alkohol.


Mit „Das Schwarz an den Händen meines Vaters“ ist Lena Schätte ein starkes Debüt gelungen. Ohne

Pathos bindet sie die Leser:innen in das kleine zerbrechliche Leben von Motte ein und baut eine tiefe Nähe zu der Protagonistin auf, die mit ihren zwiegespaltenen Gefühlen allein auf sich gestellt ist. So wie auch andere Figuren ist Motte sehr scharfkantig und authentisch gezeichnet. Der Text fällt eher durch einfache, knappe Sätze auf, denn die Intensität der Geschichte findet mehr in den zarten Gedanken und ungesagten Worten zwischen den Zeilen statt. Nämlich genau da, wo Motte ihren Weg ins Leben sucht. Der Lesestoff ist kein einfacher, aber Mottes Leben ist es auch nicht.


Große Leseempfehlung.


Werbung I Herzlichen Dank an @sfischer für das Rezensionsexemplar.


Regina ist leidenschaftliche Leserin und schreibt auf ihrem Instagram Account @landbuecher regelmäßig über "Bücher vom und über das Leben auf dem Land und alles was gefällt …". Mehr über sie, das liebgewordene Landleben und ihren wunderschönen Fachwerkresthof (Baujahr 1899) in Niedersachsen gibt es auch auf ihrem Blog "Kreuzstich und Zwiebelmuster" oder bei Instagram @kreuzstichzwiebelmuster Alle Bildrechte liegen bei Regina Woday

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