Galettes scheinen ja der neueste Shit zu sein. Zumindest tauchen sie gerade am laufenden Feed irgendwo auf und heischen um ihre Aufmerksamkeit.
Ob süß oder herzhaft, jeder scheint gerade im galetterischen Fieber zu sein. Auch ich falle ja regelmäßig meiner Neugierde zum Opfer und musste diesem französischen Geheimnis nun mal auf den Grund gehen. So wie ich das bei meiner ausführlichen Recherche verstanden habe, ist das besondere bei den Dingern eigentlich nur, dass sie mit Buchweizenmehl zubereitet werden. Zumindest, wenn man in der Bretagne und Unternormandie unterwegs ist. In anderen Teilen Frankreichs, ist es lediglich die Bezeichnung für einen runden flachen Kuchen, Küchlein oder Pfannkuchen aus Kartoffeln (fein geraspelt oder püriert). So stand ich also an einem Herbst Sonntag im Juli in Pullover und Jogginghose (finde den Fehler) in der Küche, studierte ausgiebig meine Ist-Stand an Naturalien und versuchte mein Glück. 90 Minuten später war meine Küche zwar ein Schlachtfeld und das Ergebnis dazu jede Mühe wert: Voilà, ich präsentiere meine erste Apfel-Zimt Galette (mit Dinkelmehl, nahezu vegan, ohne Zucker und auch sonst wahnsinnig toll und gesund) Die Anfertigung dieser trendigen Backware ist bemerkenswert einfach. Selbst ein so ungeduldiger Backsapiens wie meiner einer ist, schafft solch ein Prachtstück ohne weitere Komplikationen. Außerdem wäre noch zu erwähnen, dass mein neurotischer Backofen IGIS AKS/200/IX das ganze Prozedere anstandslos mitgemacht hat. Vanille Eis war keines Vorhanden (wer hat sowas in Sommerzeiten mit Dauerregen und 18 Grad schon auf Vorrat?) und schlussendlich wurde es dann lauwarm mit ordentlich Bourbon Vanille-Sahne verputzt. Der/die/das nicht vorhandene Herr/Frau/diverse Sommer konnte mich ab da dann kreuzweise. Wie es um meine französischen Sprachkenntnisse steht, gibt es im Post Apfel-Zimt Galette #2 oder wie eine kleine rote Henne im Hof kratzt zu lesen Zutaten & Zubereitung:
Für zwei kleine Galette á 15 cm Durchmesser oder eine große (2 Personen) Teig
- 150g Dinkelmehl 1050 - Prise Salz - 75 g kalte Butter (oder vegane Alternative) - ca 80 ml kaltes Wasser
Belag:
- 2 Äpfel
- 2 EL Butter
- 2 EL Ahornsirup
- 1-2 TL Zimt
- Prise Salz
- 1 EL Sahne/Milch/vegane Alternative (optional)
- eine Handvoll Mandelplättchen
Für den Teig das Mehl und Salz in einer Schüssel vermischen. Die kalte Butter in Stücke dazugeben und dem Rührgerät mit Knethaken oder mit den Händen unter das Mehl kneten und das Wasser nach und nach zugeben.
Den Teig zu einer Kugel formen und in der Schüssel für eine Stunde in den Kühlschrank stellen.
Für den Belag Äpfel waschen, vierteln, das Gehäuse entfernen und in feine Scheiben schneiden. Butter in einem Topf zerlassen. Vom Herd nehmen. Ahornsirup, Zimt und Prise Salz unterrühren.
Backofen auf 180 Grad (Ober-/Unterhitze) vorheizen.
Backblech mit Backpapier belegen.
Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche ca. 4 mm dick zu einem Kreis ausrollen. Auf das vorbereitete Backblech legen und mit den Apfelschnitzen in einer Spirale belegen - dabei einen breiten Rand frei lassen. Apfelschnitze mit der flüssigen Ahornsirup-Butter bestreichen. Den freien Teigrand über die Äpfel schlagen, sodass das Obst teilweise damit bedeckt ist. Den umgeklappten Rand mit Milch/Sahne/veganer Alternative bestreichen und mit Mandeln bestreuen (Bilder siehe unten).
Apfel-Galette auf der mittleren Schiene 30-40 Minuten backen, bis sich der Teig goldbraun verfärbt. Aus dem Ofen nehmen und optional mit etwas Zimt (oder Puderzucker) bestreuen. Am besten noch lauwarm mit geschlagener Sahne ( zb mit Bourbon Vanille) oder – noch besser - einer Kugel Vanilleeis genießen!
Guten Appetit!
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