Sehr geehrte Damen und Herren, an den Vorstand der „Gute Vorsätze AG“,
bedauerlicherweise muss ich Ihnen mitteilen das mich ihr Konzept „Gute Vorsätze fürs neue Jahr“ nach wie vor nicht überzeugt. Was soll ich an „guten Vorsätze“ bitte gut finden und vor allem welche bei der Vielzahl an unattraktiven Posten, die sie zur Auswahl haben:
- Abnehmen
- Sport
- auf die Ernährung achten
- Sparen
... echt jetzt?
Wäre das Auslegeware in einem Schaufenster würden alle heulend davonrennen.
Meinen Recherchen nach handelt sich es sich bei ihrem ausgeklügelten Geschäftsmodell um mafiöse Strukturen mit der altbekannten „SGG - Schlechtes Gewissen GmbH“ sowie der „Kompensation Gbr“ die wiederum am globalen Wirtschaftssystem angeschlossen ist. Denn, wer außer Ihnen hat denn etwas von diesem ganzen Vorsatz-Konzept? Wie wir alle Wissen sind ihre sogenannten Vor-Sätze sowas wie eine offiziell anerkannte Ausrede das es nicht stattfinden wird (also, wenn ich etwas wirklich will, dann mache ich es ja einfach und muss mir das nicht über Sie überhaupt erst Vor-nehmen).
Der bei ihnen gebuchte Vorsatz wird also vom Verbraucher schon nach wenigen Wochen abgebrochen (im kalten Januar mit Joggen beginnen, sehr clever von Ihnen ausgedacht), die Phase des schlechten Gewissens setzt ein und nach einer gewissen Entwicklungsperiode der Frustration beginnt die Etappe der Kompensation. Der Mensch fühlt sich als Versager und sucht Trost. Und Trost finden Konsumenten im Konsum. Die Wirtschaft floriert (vor allem Fitnessbetriebe, die den meisten Umsatz mit ruhenden Mitgliedschaften machen), ihr Unternehmen jubiliert und die Menschheit manövriert, weiter, schlechten Gewissens auf das nächste Jahr hin (gut eingefädelt ist auch der opulent-kostspielige Dezember, der dem Januar damit eine entsprechende Steilvorlage bietet) für das dann neue Vorsätze getroffen werden müssen. Ein stetiger in sich stimmiger und selbst ernährender Kreislauf.
Um das ganze mal abzukürzen (ich darf leider nur eine begrenzte Anzahl an Zeichen verwenden), formuliere ich aus einem Vorsatz für Sie einen Hauptsatz:
Machen!
Entweder ich will es oder ich lass es. Ihr halbgares Vorsatzgedöns ist jedenfalls für mich reine Zeitverschwendung.
Mit freundlichen Grüßen k.
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